Freiw. Feuerwehr Bissendorf

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Hydraulische Rettungsgeräte

+++ Unverzichtbarer Bestandteil zur Menschenrettung +++

Hydraulisch betriebene Rettungsgeräte sind für die Arbeit der Feuerwehren bei technischen Hilfeleistungen weltweit unverzichtbar. Die Rettung von verunglückten Unfallopfern, das ziehen, drücken und quetschen von Metallen und Gegenständen mittels enormer hydraulischer Kräfte ist aus der modernen, zeitgemäßen Hilfeleistung nicht mehr wegzudenken. Seit Mitte der Siebziger Jahre wurden die ersten hydraulischen Rettungsgeräte in Deutschland eingesetzt.

Die Anwendungsgebiete hydraulischer Rettungsgeräte sind vielfältig. Ob Fahrzeuginsassen in ihren PKWs eingeklemmt sind, ob gerissene Rohre gequetscht werden müssen, ein LKW Fahrer in Fahrerhaus eingeklemmt ist oder ein Kind aus dem metallischen Gartenzaun befreit werden muss, immer können die Rettungsgeräte ihren hydraulischen Teil zum Kraftaufwand beitragen. Nur so können Menschen zeitgemäß gerettet werden - es geht manchmal um Leben und Tod.

Rahmenbedingungen: Hydraulische Rettungsgeräte kommen immer dort zum Einsatz, wo Muskelkraft und manuelle Kaltverformung alleine nicht mehr ausreicht, um Menschenrettung zu bewerkstelligen. Die enormen Kräfte von mehreren hundert Bar Öldruck, welche die hydraulischen Rettungsgeräte antreiben, sind an DIN Normen und Prüfungen gebunden, welche aus Sicherheitsgründen zyklisch vorgeschrieben sind.

So müssen die Rettungsgeräte der Normung entsprechen und in festen Abständen einer Rissprüfung unterzogen werden. Nur so ist im Einsatzfall sichergestellt, dass auch die eingesetzten Kräfte unter größtmöglicher Sicherheit ihre Aufgaben bewältigen können. Auch die CORE Schläuche werden in bestimmten Abständen einer Sichtprüfung und Druckprüfung unterzogen und müssen vorgeschrieben, alle 10 Jahre, ausgetauscht werden.


Hydraulisches Schneidgerät (Schere): Das hydraulische Schneidgerät, umgangssprachlich auch "Hydraulische Schere" genannt, dient vornehmlich zum durchtrennen und schneiden von Tür- und Dachholmen. Auch Fahrzeugschweller, Verbundstoffe, Glas, Kunststoffe und Matrialmixe kann das Gerät durchtrennen.

Die Schneidmesser und Geräteausmaße weisen je nach Gerätetyp verschiedene Geometrien und Festigkeiten auf. Das hydraulische Schneidgerät der Stützpunktfeuerwehr Bissendorf hat eine max. Schneidkraft von 107t (1050 KN). Die Messeröffnung hat eine Öffnungsweite von bis zu 200 mm. Das Gewicht des Rettungsgerätes beträgt 19,9 Kg und kann die NFPA Schneidklassen A8/B9/C8/D9/E9 durchtrennen. Die maximale Schneidleistung bei Rundmaterial beträgt 43 mm.

Das permanente Wettrennen der Fahrzeugsicherheit, zwischen den immer sicheren Fahrgastzellen der Fahrzeuge und den Leistungsversprechen der Rettungsgerätehersteller findet bei den Schneidgeräten statt. Neueste Fahrzeugkonstruktionen können auch nur durch neueste Rettungsgeräte getrennt werden, von daher ist es sinnvoll sich an die neueste Fahrzeugtechnik kontinuierlich anzupassen. D.h. auch ein frühzeitiger Austausch der alten Schneid- und Rettungsgeräte, gerade auch in Bezug auf die kommende Elektromobilität (Hochvoltschutz) und neueste Fahrzeugtechnik, ist nach ca. 10 Jahren zwingend.


Hydraulisches Spreizgerät: Der Hydraulische Spreizer wird zur Rettung eingeschlossener und eingeklemmter Unfallopfer aus Fahrzeugen genutzt. Ob Personenkraftwagen (PKW), Lastkraftwagen (LKW), Transporter oder sonstige Verkehrsmittel wie Eisenbahn, Flugzeug oder Schiff - in allen Verkehrsbereichen ist der Einsatz des hydraulischen Spreizgerätes denkbar.

Der Spreizer dient zum aufsprengen von Türen, zum Wegziehen von Lenksäulen, sowie zum Hoch- Auseinanderdrücken von Fahrzeugkomponenten im Verkehrsbereich. Weitere Einsatzmöglichkeiten sind das Anheben und Wegdrücken von Lasten und das Abquetschen von Rohrleitungen. Der Spreizer der Stützpunktfeuerwehr Bissendorf hat eine Spreizkraft von max. 420 KN (42t) und eine Zugkraft von 100 KN (10,0t). Der Spreizweg beträgt bis zu 800 mm und das Gerät hat ein Gewicht von 20,3 Kg.

Spreizer neuester Bauart besitzen, wie auch alle anderen hydraulischen Rettungsgeräte, sogenannte Mono- oder Single Kupplungen an Ihren Enden. Mit diesen Kupplungsarten können Rettungsgeräte und Ölschläuche jederzeit, auch unter Druckverhalten, zusammengekuppelt werden - ohne dabei groß Zeit und Öl zu verlieren.


Hydraulischer Rettungszylinder: Hydraulisch betätigte Rettungszylinder dienen der Feuerwehr besonders zum Drücken von Fahrzeugteilen, zum Vergrößern von Befreiungs- und Rettungsöffnungen und zum Abstützen und Aussteifen von Bauelementen. Die Rettungszylinder sind elementarer Bestandteil der PKW- und LKW Unfallrettung weltweit und lassen sich, je nach Bauart, auch zusätzlich zum Ziehen einsetzen.

Rettungszylinder werden unterteilt in einfach, einseitig wirkende Zylinder und zweiseitig wirkende Zylinder, oder Teleskoprettungszylinder. Der Unterschied ist im wesentlichen darin zu sehen, dass die geschaffene Öffnung unterschiedlich groß ist.

Ein gebrauchter Teleskoprettungszylinder WEBER RZT2-1500 steht seit Juni/ 2019 im Rettungssatz der Stützpunktfeuerwehr Bissendorf zu Verfügung. Er hat in der ersten Stufe 18,9t (189,4KN) Druckkraft; in der zweiten Stufe 9,9 t (99KN) Druckkraft. Die minimale Einbauhöhe beträgt 650 mm. Der Kolbenhub beträgt 850 mm, bis auf eine Gesamtlänge des Rettungszylinders von 1500 mm. Das Gewicht des hydraulischen Rettungszylinders beträgt 18,0 Kg.


Hydraulische Winden: Eine Winde ist eine Hebevorrichtung. Um Lasten jeglicher Art anheben zu können, besitzt die Feuerwehr Bissendorf/Scherenbostel zwei hydraulische Winden. Die Winden könen eine 10t Last anheben und sind in jeder Lage einsetzbar. Die Winden können sowohl seitlich unter die Last greifen, als auch wie ein Rettungszylinder quer eingesetzt werden. Die Pumpe, der Ölbehälter, als auch das Ventil sind in der Winde integriert. Die Winden werden mit Pumphebel manuell angetrieben.

Hydr.Winde

© Text:Holger Bauer