Freiw. Feuerwehr Bissendorf

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16.03.2013 Unfall mit Gefahrstoff Transporter

++++ Lkw kollidiert mit Gefahrstoff Transporter +++

Am Samstag Vormittag kollidierten im Gewerbegebiet in Bissendorf ein LKW und ein mit zwei Personen besetzter Transporter für Güter. Glücklicherweise wurde keiner der Insassen verletzt. Die Ladung der Tranporters war allerdings ungewöhnlich. Dies rief die Feuerwehr auf den Plan.

Gegen 10:14 Uhr wurde die Schwerpunktfeuerwehr Mellendorf und die Stützpunktfeuerwehr Bissendorf zu einem Gefahrguteinsatz alarmiert. Unter der Meldung: "ABC1, Auf dem Kessellande, Tanklastwagen mit o² muss abgelassen werden", wurden die Einsatzkräfte auf die Straße im Gewerbegebiet gerufen.

Entweichender Sauerstoff

Vor Ort stellte sich die Lage wie folgt dar: Ein mit einem Sauerstoff- Druckbehälter beladener Kleintransporter war mit einem rückwärts setzenden LKW gegen 08:30 Uhr kollidiert. Personen wurden nicht verletzt. Der Sauerstoff-Transporter war gerade in einem Gewerbebetrieb in Bissendorf beladen worden, sodass der 850 Liter fassende Sauerstoffbehälter gerade befüllt worden war. Der Transporter stand seitlich am Straßenrand, der LKW war schon auf ein nahes Firmengelände abgeparkt. Nach Diskussionen was gemacht werden soll, entschied man sich den Behälter abzulassen und die Feuerwehr zu alarmieren.

Sicherheit durch Abstand

Der Minus 185 Grad (-185) Celsius kalte flüssige Sauerstoff mußte vor Ort abgelassen werden, um den Transporter mit einem Abschleppunternehmen abfahren zu können.

Die ersteintreffenden Kräfte sperrten den Bereich großräumig ab und die Meßkomponenten der FF Mellendorf stand zum eingreifen bereit. Die Straße am Kessellande wurde während der Einsatzmaßnahmen vollständig für den Fahrzeugverkhr gesperrt. Die Wetterlage war trocken, aber durch das Winterwetter kalt. Vor Ort waren neben dem Rettungsdienst mit einem RTW ebenfalls die Polizei.

Mit Hilfe der beiden Insassen des Sauerstoff Transporters (Bedienpersonal) wurden die Ventile des Druckbehälters geöffnet, sodass der flüssige Sauerstoff entweichen und umgehend verdampfen konnte. Unter größter Vorsicht für Mensch und Technik wurde der Sauerstoff abgelassen, eine Umweltschädigung konnte vor Ort vollkommen ausgeschlossen werden.

zerstörter Frontbereich Transporter

Der flüssige Sauerstoff wurde in dem beschädigten Transporter, in einem 850 Liter fassenden, unter max. 4 Bar stehenden Edelstahlbehälter, transportiert. Beim austreten der -185 Grad Celsius kalten Flüssigkeit, erwärmte diese sich auf Umgebungstemperatur und ging sofort wieder in den gasförmigen Zustand über. Dies zeigte sich weithin sichtbar in einer weißen Rauchfahne, welche aber völlig ungefährlich war.

Der Transporter war im übrigen nicht mit einer Gefahrgut Kennzeichnung außen am Fahrzeug versehen (orange Warmtafel), da die zu transportierende Menge an flüssigen Sauerstoff unterhalb der Freimengengrenze lag. Somit waren nur Gefahrenzettel am Druckbehälter selbst gesetzlich vorgeschrieben.

fast leerer Druckgasbehälter

Der Zutritt zum Fahrzeug wurde ausschließlich dem Bedienpersonal überlassen, da diese über Schutzausrüstung und Kenntnisse über den Transport von Sauerstoff verfügten. Das Personal schloss die Auslassventile nach etwa 25-30 Minuten, ein geringer Restdruck mußte im Druckbehälter verbleiben.

Gegen 11:00 Uhr waren alle Maßnahmen seitens der Feuerwehr beendet, sodas geringe Menegen an ausgetretenen Betriebsflüssigkeiten der Fahrzeuge abgestreut werden konnten. Danach verleißen alle Einsatzkräfte den Einsatzort.

+++ Stoffinformationen UN 1073 +++ , Gefahrgut Kennzeichnung mit Gefahrenzettel am Druckbehälter: UN 1073 , Sauerstoff, tiefgekühlt, flüssig, ERI Card 2-43. Das tiefgekühlte, verflüssigte Gas ist gefährlich für Haut, Augen und Atemwege. Der Stoff hat in flüssiger Form sehr tiefe Temperaturen. Im vorliegenden Fall ist der Druckbehälter ein Isolierbehälter gewesen, welcher ausschließlich (wie bei einer Thermoskanne) den Stoff kühl hält. Das Gas ist brandfördernd und nicht entzünbar.

Gefahren:Kontakt mit dem Stoff lässt Materialien und Schutzkleidung spröde werden. Gefahr von Erfriehrungen und schwere Augenverletzung sind möglich.

Eingesetzte Kräfte
FF Mellendorf, Meßkomponente
Polizei
Rettungsdienst: 2 Einsatzkräfte
Abschleppunternehmen

Eingesetzte Kräfte FFw Bissendorf
TLF 16/24 Tr : 3 Einsatzkräfte
RW 1 : 3 Einsatzkräfte
GW-G : 9 Einsatzkräfte
Reserve : 10 Einsatzkräfte

insgesamt: ca.30 Einsatzkräfte

© Bild,Text: Holger Bauer