Freiw. Feuerwehr Bissendorf

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05.08.2018 Praxis - Intensiv - Ausbildung

+++ Einsatzkräfte festigen Kenntnisse und Fähigkeiten bei angenommenen Feldbrand +++

Mitte Juli haben die Fachberater für Vegetationsbrandbekämpfung Ihr Wissen an die Mannschaft weitergegeben und nötiges Handwerkszeug erklärt. Nun stand die Praxis Ausbildung auf einem Feld an…

Weit vorabgesprochen stellte ein Landwirt sein abgemähtes Feld der Feuerwehr zu Verfügung, um darauf eine Übung zum Thema Vegetationsbrandbekämpfung durchzuführen. Die Stoppeln blieben stehen, ebenso etwas Getreide in unterschiedlichen Längen. Am Vortag wurden auf dem Feld die Flanken und die Feuerfront mittels Flatterband visualisiert, sodass eine Fläche von ca. 200m x 80 Meter sichtbar wurde. Bei sommerlichen Temperaturen konnte die Übung starten.

Die anrückenden Kräfte hatten die Aufgabe, ganz nach der Grundregel LACES der Vegetationsbrandbekämpfung, zunächst die Windrichtung zu erkennen und folgend einen geeigneten Ankerpunkt zu sichern. Die Windrichtung war gut durch eine Rauchfahne zu erkennen. Vom Ankerpunkt aus konnten die Einsatzkräfte hinter den Flammen bleiben und die Flanken ablöschen.

Dazu wurde neben dem Tanklöschfahrzeug und einem Löschgruppenfahrzeug auch ein Tragkraftspritzenfahrzeug - Wasser (TSW-W) genutzt. Die an der Übung teilnehmende Wehr aus Gailhof bekam im Übungsverlauf die Aufgabe die linke Flanke des Stoppelfeldbrandes abzulöschen, während die Einsatzkräfte aus Bissendorf die rechte Flanke löschen sollten.

Vom Ankerpunkt aus sollten die Bisendorfer Kräfte zudem Löschrucksäcke und Feuerpatschen vornehmen. Das befüllen der Löschrucksäcke ging zügig von der Hand, sodass die Einsatzkräfte zunächst den Ankerpunkt mit sicherten.Das Tragkraftspritzenfahrzeug zeigte in der Übung seine große Stärke bei der Vegetationsbrandbekämpfung.

Die Mannschaft nahm die im Heck des Fahrzeugs befindliche Tragkraftspritze in Betrieb und konnte während der Fahrt über das Stopplefeld direkt aus dem Wassertank, im Pump & Roll Betrieb, die Feuerflanke optimal ablöschen. Wasserförderung und Fahrzeugbewegung waren beim TSF-W dabei vollkommen unabhängig voneinander - der Strahlrohrführer zeigte ganze Leistung an der Flanke und sparte Wasser wo es ging.

Das Löschgruppenfahrzeug wurde auf der rechten Flanke ausgerüstet. Anbringen der D-Schläuche an der Beifahrerseite, ebenfalls Pump & Roll mittels Nebenantrieb am Fahrzeug - auch hier funktionierte das ablöschen der rechten Flanke zeitnah. Aber eben nicht so schnell wie beim Gailhofer Fahrzeugteam…. Nach 30 Minuten waren die Aufgabe soweit durchgeführt, dass eine weitere Ausbildungseinheit anstand.

Ein Landwirt stellte seinen Mähdrescher und dessen Besonderheiten im Betrieb vor. Besondere Brandgefahren gingen dabei vom Motor des Dreschers aus, von den einzelnen beweglichen Lagern, den ca. 700 Litern Kraftstoff und etwaigen geschmolzenen Kunststoffdichtungen aus. Ketten am Korpus, sowie Steine im Mähwerk oder Häcksler können dabei auch Funken erzeugen und die Vegetation oder Schwad in Brand setzen.

Die Einsatzkräfte lernten vor Ort am Drescher die Zugangsmöglichkeiten zu den einzelnen Bauteilen kennen und wie man einen Mähdrescher im Brandfall zeitnah außer Betrieb setzen kann. Mehrere Tonnen Getreide im Korntank sind auf dem Mähdrescher bei der Ernte jeweils vorhanden.

Hauptaugenmerk aber liegt bei einem vollkommen brennenden Mähdrescher auf dem Feld - welcher ggf. eh nicht mehr zu retten ist - auf der Verhinderung der Brandausbreitung. Hier muss dann schnell und geistesgegenwärtig gehandelt werden, um weiteren Schaden in Feld und Flur zu verhindern. Nach getaner Arbeit und einem kalten Wasser konnten nach der Übung alle Teilnehmer der Praxisausbildung wieder in den Standort einrücken.

© Bild,Text: Holger Bauer