Freiw. Feuerwehr Bissendorf

FF - Veranstaltungen

Zum Gästebuch
Sitemap
Impressum

Zur Homepage

04.04.2018 Unsichtbarkeit schadet

+++ Atemschutzgeräteträger üben in brandrealistischer Wohnhaus Umgebung +++

Realistische Einsatzübungen sind wichtig für Mannschaft und Führung einer Feuerwehr. Am Mittwoch Abend konnte die Stützpunktfeuerwehr Bissendorf / Scherenbostel zum wiederholten mal ein Übungsobjekt in Bissendorf nutzen, um darin intensiv Menschenrettung zu üben. Eine herausfordernde und intensive Arbeit für die Feuerwehrleute.

Schon die Vorbereitung waren für die eingeteilten Kameraden intensiv. Kein Strom im Gebäude, kein Zugang durch offene Türen, sodass alles über Leiter in das Haus gebracht werden musste. Elektrik musste verlegt werden, einige offene Fenster wurden abgeklebt ,die Nebelmaschine positioniert und die Übungspuppe musste versteckt werden. Nach gut 1,5 Stunden war alles soweit startklar.

2018: AGT Übung

Gemeldet wurde das Feuer in einem Wohnhaus gegen 19:35 Uhr - es sollten Personen vermisst sein. Da die Stützpunktfeuerwehr gerade Übungsdienst im Feuerwehrhaus hatte, konnte umgehend zur Einsatzstelle angerückt werden. Die Wege waren kurz, da das brennende Wohnhaus nur ca. 100 Meter vom Feuerwehrhaus entfernt lag.

Vor Ort stellte der Einsatzleiter ein starke Rauchentwicklung im Untergeschoss des Wohnhaues fest. Die eingeteilten Atemschutzgeräteträger meldeten sich bei eintreffen an der Atemschutzüberwachung und betraten das Haus zur Personensuche. Dichter Rauch drang zwischenzeitlich aus den Fenstern und Türen, sodass sich der Einsatzleiter für einen zweiten Einstieg in die Wohnung entschied. Über eine Steckleiterbereitschaft hinter dem Haus, konnten weitere Kräfte zur Menschenrettung über Streckleiter einsteigen, ohne das sich der Rauch durch öffnen von Innentüren, weiter verbreitete.

2018: AGT Übung

Die Straße Südeschfeld war während der Lösch- und Rettungsarbeiten für den Fahrzeugverkehr komplett gesperrt. Anwohner, Interessierte und Kinder verfolgten die Maßnahmen der Feuerwehr intensiv. Die Einsatzkräfte konnten im Verlauf eine Person aus dem brennenden Haus retten. Die Atemschutzträger durchsuchten Raum für Raum die Wohnungsfläche und konnten mittels erlernter Suchtechniken den zeitliche Verlauf so kurz wie möglich halten.

Die Ausbildung der Such- und Rettungstechniken bei Wohnhausbränden sind ein ständiger Begleiter der Atemschutzgeräteträger. Ob Wand-, Baum-, Fächer- oder Tauchertechnik - alle Techniken dienen bei Nullsicht der Personensuche im Gebäude. Dabei sind die örtlichen Zuschnitte der Wohnungen und Häuser in der Regel unbekannt, sodass die Feuerwehr Retter sich vortasten müssen. Dabei besonders im Fokus der schnelle und zeitlich flüssige Ablauf der Menschenrettung.

2018: AGT Übung

Besonders hilfreich sind dabei die Wärmebildkameras (WBK), welche eine Sicht durch Rauch und Hitze ermöglichen. Die Körpertemperatur des menschlichen Körper wird dabei im Display der Wärmebildkameras angezeigt, der eingesetzte Trupp findet die Person wesentlich schneller und kann diese zügig aus dem Gefahrenbereich bringen.

Bei Wohungsbränden gilt die wissenschaftlich erwiesene Reanimationsgrenze von 17 Minuten nach Brandausbruch, in der ein Mensch aus dem Haus gerettet werden sollten, um letztendlich überleben zu können. Bis zur Rettung muss dabei der Brand erkannt und gemeldet werden, die Einsatzkräfte müssen alarmiert werden und zum Feuerwehrhaus gelangen, um letztendlich mit der Anfahrt am Einsatzort anzukommen. Erst dann beginnen die tatsächlichen Rettungsmaßnahmen am Brandort.

2018: AGT Übung

Die Atemschutzgeräteträger durchsuchten bei Nullsicht alle Räume des Hauses. Dabei musste sich teilweise durch Gewalt Zutritt zum Gebäude verschafft werden. Türen wurden aufgebrochen, Fenster eröffnet, um hydraulische Ventilation durchzuführen. Nach gut zwei Stunden Intensivausbildung wurde die Übung vor Ort beendet. In einem Feedbackgespräch wurde nochmal auf wesentliche Abläufe eingegangen.

© 2018 Bild,Text: Holger Bauer