Freiw. Feuerwehr Bissendorf

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07.02.2018 Tiefer Garagenkomplex

+++ Einsatzkräfte aus Bissendorf üben Menschenrettung und Brandbekämpfung +++

Ein Brand im Tiefgaragenkomplex kann kritische Lagen in Wohn- und Geschäftshäusern hervorrufen. Personen müssen dann mit großem Aufwand aus den Häusern gerettet werden, da sich der gefährliche Brandrauch ausgebreitet hat. Ein ähnliches Szenario hat sich am Mittwoch Abend den Einsatzkräften der Feuerwehr in Bissendorf dargestellt.

Die Einsatzlage hätte bei einer modernen Tiefgarage der heutigen Zeit, beim aktuellen Stand der Technik, zu einem höheren Eskalationspotential bei der Feuerwehr geführt. Die vorliegende Übungsobjekt-Tiefgarage war allerdings aus dem Baujahr 1972 - nach altem Standard - wo keine Verbindungen zu Wohn- oder Geschäftseinheiten bestanden. Die Einsatzkräfte fanden dennoch einen ausgedehnten Fahrzeugbrand in der Tiefgarage vor, Menschen wurden in der Garage vermisst.

Der Einsatzleiter forderte umgehend AGT Verstärkung weitere Ortsfeuerwehren an. Einsatzkräfte aus Negenborn und Wennebostel verstärkten die Retter vor Ort. Derweil drang starke Rauchentwicklung aus der Rampe der Tiefgarage, Flammenschein war aus der Garage sichtbar, etliche Nachbarn beobachteten die Maßnahmen der Feuerwehr.

AGT Einsatz in Tiefgarage

Der Einsatzleiter konnte in der Übungssituation, nach durchgeführter Erkundung, zunächst zwei Zugangsmöglichkeiten zur Tiefgarage identifizieren. Starke Rauch-und Hitzeentwicklung, wie auch ein hoher Partikelanteil im Brandrauch wären in der Realität festzustellen gewesen. Der Einsatzleiter entschied als Erstzugang die Rampe der Tiefgarage zu nutzen, aber weitere Kräfte zur Menschenrettung durch den Notausgang in die Tiefgarage vorgehen zu lassen.

Auf der Bahnhofstraße hatten sich die Einsatzfahrzeuge und Einsatzkräfte positioniert, um taktisch korrekt in die Tiefgarage vorgehen zu können. Die Einsatzstelle wurde ausgeleuchtet, eine Atemschutzüberwachung installiert und die Festlegung der AGT Dreiertrupps festgelegt. Zeitnah wurde der Schnellangriffsverteiler in der Rampe der Tiefgarage gesetzt und mehrere Trupps unter Atemschutz zur Menschenrettung vorgenommen.

Die Trupps wurden von außen zur Suche der vermissten Personen aktiv gesteuert. Rechte Hand oder linke Hand Suche zur Menschenrettung zeigten nach Minuten Wirkung. Mit angewandter Fächertechnik wurden vermisste Personen im großräumigen Parkdeck aufgespürt und sofort ins freie verbracht. Dort übernhamen Feuerwehrkräfte die virtuelle Erstversorgung.

Starke Rauchentwicklung

Um möglichst viele Trupps einsetzen zu können wurden die Übungspuppen immer wieder im Einsatzszenario versteckt, sodass auch die nächsten AGT Trupps Ihre Herausforderung meistern mussten.

Die eingesetzten Trupps in der Tiefgarage mussten teils lange Angriffswege einplanen. Unbekanntes Terrain und Einbauten, sowie Rauch und Wärme machten den Rettern das Leben schwer. Bei Nullsicht und mit wassergefüllten, schweren Schläuchen kämpften sich die Einsatzkräfte zu den jeweils Vermissten vor, um diese letztendlich über die Rampe zu retten. Insgesamt wurden im Übungsverlauf sechs Personenpuppen aus dem Gefahrenbereich gerettet.

Im Übungsobjekt Tiefgarage waren insgesamt 26 Einstellplätze für Personenkraftwagen vorhanden. Das Bauwerk verfügte nach Muster Garagenverordnung über zwei unabhängige, baulich voneinander getrennte Rettungswege, worüber Personen im Ernstfall flüchten könnten. Die geplanten Fluchtwege und Notausgänge sind im realen Brandfall mögliche Zugänge für die Feuerwehr. Diese wurden im vorliegenden Übungsfall auch genutzt.

Menschenrettung

Die Einsatzkräfte löschten mit großem Kraftaufwand den Brand und konnten letztendlich mit einem Druckbelüfter die Garage entrauchen. Im Übungseinsatz waren insgesamt 8 AGT Trupps mit jeweils drei Einsatzkräften eingesetzt.

Im Nachgang der intensiven Ausbildungseinheit wurden vor Ort gleich die Atemschutzflaschen der Isoliergeräte wieder einsatzbereit gemacht und gewartet. Bei sehr kalten Außentemperaturen frohr teilweise das Wasser auf der Straße, welches abgestreut wurde.

Dank an dieser Stelle nochmals für die Bereitstellung des Übungsobjektes - alle Teilnehmer der Ausbildungseinheit nannten im Feedback die äußerst realitätsnahe Darstellung und Ablaufes der Menschenrettung und Brandbekämpfung als sehr positiv.

© Bilder,Text: Holger Bauer