Freiw. Feuerwehr Bissendorf

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09.02.2008 Personenkraftwagen schneiden

+++ Auto zerschneiden - einmal anders +++

Die Feuerwehr ist bei Verkehrsunfällen gehalten, die Unfallopfer so schonend wie möglich aus den Fahrzeugen zu befreien. Als weitere Möglichkeit steht die Crashrettung zu Verfügung - wenn besondere Rahmenbedingungen vorliegen. So kann z.B. der Brand des Personenkraftwagens oder das fehlen der Vitalfunktionen der eingeklemmten Personen eine Indikation für eine Crashrettung sein.

Neue Ideen sind aber durchaus bei den Einsatzkräfte gefragt. Am Samstag trafen sich einige Kameraden, um zwei PKW zu zerlegen. Diesmal im Hauptaugenmerk der Veranstaltung nicht die patientengerechte schonende Rettung von Unfallopfern, sondern es sollte das nötige Handling mit den hydraulischen Rettungsgeräten geübt werden. Neben der sicherheit der Rettungsgeräte müssen auch die Einsatzkräfte in der Handhabung routiniert sein. An den beiden Autos standen viele Möglichkeiten der fachgerechten Zerlegung zu Verfügung. Viele Ideen von Entlastungsschnitten bis hin zur entnahme des ganzen Cockpits wurden vorgebracht - und einfach praktisch ausprobiert.

A Säule entnommen, Armaturenbrett öffnen

Es wurden an den Fahrzeugen Entlastungsschnitte und Spreizungen vorgenommen, welche in den normalen Ausbildungsdiensten der Stützpunktfeuerwehr nicht zum Einsatz kommen, da zu wenig Zeit dafür vorhanden ist. Das beherrschen der Standardeinsatzregel (SER) für Verkehrsunfälle ist immanent wichtig, wie auch das Wissen um das Verhalten des Materials und der Rettungsgeräte im Einsatz selbst. So wurde an einem Fahrzeug das komplette Armaturenbrett, samt Lenkrad, entfernt. Dazu wurde axial zu den A Säulen die Spritzwand zum Motorraum durchtrennt.

Vorderwagen wegdrücken

Anschließend wurde mit dem Spreizer Stück für Stück das Armaturenbrett vom Frontbereich der Fahrgastzelle getrennt. Dabei gestalteten sich die elektrischen Zuleitungen zum Armaturenbrett als hinderlich. Diese mussten separat abgetrennt werden. Weiterhin wurden komplette A Säulen aus einer Fahrzeugkarosserie entnommen und der Vorderwagen nachvorne gekippt. Auch das schaffen einer "Dritte Tür" bei einem VW Polo war eine Herausforderung. Hatten sich die Einsatzkräfte doch die Seite mit der Tankklappe ausgesucht. Sowohl das Außen- als auch das Innenblech mussten durchschnitten werden, um an der Klappachse die dritte Tür umzuklappen.

Frontbereich raus

Ebenso besonderes Geschick bedurfte es, das Frontend eines Fahrzeuges teilweise zu entfernen. Frontschürze, Beleuchtung, Teile des Kotflügels und auch der Querträger wurden entfernt. Die vordere Stabilität des Fahrzeugen ließ merklich nach, da tragende Komponenten aus der steifen Karosse entfernt wurden.

Nach zwei Stunden waren sowohl die Übungsfahrzeuge, als auch die Einsatzkräfte, geschafft. Die Technik wurde wieder einsatzbereit gemacht und der Übungsplatz aufgeräumt. Nach einem Kaltgetränk wurde der Sonderdienst für die Einsatzkräfte beendet.

©Bild und Text, Fachautor Holger Bauer